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Das JAPAN - ABC

Ein plötzlich scheidender Premierminister

Ein unerwarteter Großinvestor

Ein erstes Anzeichen der Besserung


A wie Abe


Den überraschenden krankheitsbedingten Rückzug von Shinzo Abe als Japans Premierminister und die Wahl des bisherigen Kabinettssekretärs Yoshihide Suga, haben sowohl japanische Unternehmen als auch Investoren positiv aufgenommen. Politische Kontinuität und die angekündigte Fortsetzung der auf Reformen und Wachstum ausgerichteten Wirtschaftspolitik Abe’s sind in Zeiten weltweit herrschender Unsicherheit ein gern gesehenes Zeichen in der Bevölkerung und der Wirtschaft. Während Abe’s Amtszeit hat sich die Profitabilität der japanischen Unternehmen im Schnitt verdoppelt und auch die Entwicklung der Aktienmärkte war deutlich positiv. So erzielte der Nikkei 225 Index in den vergangenen acht Jahren eine Wertentwicklung von 200 Prozent und damit 15 Prozent pro Jahr.


Abe hat das Land in 2012 nach globaler Finanzkrise und dem verheerenden Tsunami als Folge der Nuklearkatastrophe von Fukushima übernommen und wieder in gutes Fahrwasser gebracht. Die Ausgangsituation und Aufgabe des neu gewählten Premierministers Suga ist durchaus vergleichbar: Er ist derjenige, der Japan aus der aktuellen Pandemie herausführen soll.

Die Zeichen stehen auf Kontinuität in einem positiven Sinn

Yoshihide Suga, einer der engsten Verbündeten Abe’s, hat den Ruf, inhaltlich maßgeblich für Abe’s Wirtschaftspolitik verantwortlich zu sein. In seinen ersten Stellungnahmen hat Suga auch uneingeschränkt klargestellt, den wirtschaftspolitischen Kurs Abe’s fortzusetzen.

Erste Berichte deuten an, dass Suga sein Hauptaugenmerk auf dringend erforderliche Strukturreformen legen wird. Darüber hinaus soll Taro Aso als Finanzminister im Amt bleiben und für Stabilität in der Finanzpolitik sorgen. Ebenso ist zu erwarten, dass sich an der eng abgestimmten Zusammenarbeit mit der japanischen Notenbank wenig ändern wird.

B wie Buffett

In den letzten Wochen hat auch das starke Engagement Warren Buffetts am japanischen Aktienmarkt aus den folgenden Gründen für große Aufmerksamkeit gesorgt:

Für globale Investoren war der japanische Aktienmarkt in den vergangenen Jahren nicht mehr als eine Art „alter Kuriositätenladen“, frei nach dem Motto: dort gäbe es zwar eine Fülle von Schnäppchen, aber keiner machte sich die Mühe, die überladenen und schlecht beschrifteten Regale zu studieren. Viel einfacher schien es doch - sowohl als Käufer als auch als Investor - sich bei Amazon zu bedienen. So haben westliche Investoren den japanischen Aktienmarkt immer stärker vernachlässigt. Seit Juni 2015 haben diese sogar japanische Aktien im Wert von netto 220 Milliarden Dollar verkauft.


Warren Buffett hat nun mit seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway rund 6 Milliarden USD in japanische Aktien investiert. Die Finanzierungskosten für die dafür begebene Anleihe lagen bei lediglich 0,6% p.a. Bekommen hat er dafür eine jeweils 5-prozentige Beteiligung an fünf japanischen Handelshäusern, bei denen er alleine schon eine Dividendenrendite von etwa 4% erwarten kann.


In jedem Fall hat Buffetts Engagement am japanischen Aktienmarkt nicht nur den von ihm inspirierten Investoren erneut ins Gedächtnis gerufen, dass kein Anleger an den Schätzen in Japans Kuriositätenladen vorbeigehen sollte: Solide geführte, extrem kapitalkräftige Unternehmen (schuldenfrei und mit sehr dicken Cashpolstern), die in den Bereichen Robotik, Automatisierung, Spezialchemikalien und elektronische Komponenten weltweit führende Stellungen innehaben – und, in Punkto Bewertung, weit weg sind von einer total überbewerteten Wall Street.


Diese Einschätzung des japanischen Marktes unterstrich Anfang September auch das Private Equity Haus KKR mit der Ankündigung, sein Team und seine Aktivitäten in Japan stark ausbauen zu wollen. Letzten Monat sagte Robert Lewin, Chief Financial Officer von KKR, dass das Unternehmen etwa 11 Milliarden Dollar für seinen vierten panasiatischen Private-Equity-Fonds eingesammelt hat, von dem der Großteil nach Japan fließen wird.

C wie COVID19


Auch zum jetzigen Zeitpunkt ist Japan unter COVID19 eines der „am besten davonkommenden“ Länder. Dieses Bild zeichnet sich seit Ausbruch der globalen Pandemie und ist auch in der Phase in der die Welt auf eine „zweite Welle“ wartet noch gültig.


Quelle: Financial Times


Obwohl es auch in Japan zuletzt einen spürbaren Anstieg bei den Neuinfektionen gegeben hat, sind die Fallzahlen in Japan bezogen auf die Bevölkerungszahl nur ein Bruchteil dessen, was wir in Europa und den USA sehen.


Auch die Wirtschaftsprognosen, und vor allem der Einkaufsmanagerindex, zeichnen ein sich aufhellendes Bild in dem sich das generelle Sentiment, gepaart mit der Erwartung auf eine baldige Einführung eines Impfstoffes deutlich aufhellt.

Es tut sich also weiterhin was in Japan!


Sei es mit der Fortsetzung der expansiven Wirtschaftspolitik unter dem neuem klingenden Namen "SUGANOMICS", durch die steigende Dynamik am Kapitalmarkt unterstützt durch ausländische Investoren und Private-Equity Häuser, oder durch eine potentiell anziehende Konjunktur in einer Welt mit COVID19.

Japan ist und bleibt einer der interessantesten Wirtschaftsschauplätze mit historisch nicht vergleichbaren Investitionsmöglichkeiten.

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